Watch Dogs Legion macht alles anders als seine Vorgänger. So spielt der neueste Ableger der Reihe nicht in den USA, sondern in London. Das düstere und dystopische Setting passt dabei sehr gut zur englischen Hauptstadt. Überwachung und Korruption sind jetzt nur noch ein Teil der Story. Auch nationalistische Tendenzen, soziale Ungerechtigkeiten und ein totalitäres Regime machen dem Spieler das Leben schwer.

In Legion gehen die Entwickler einen neuen Weg gehen. Man spielt nicht wie in den Vorgängern eine einzelne Person oder eine Gruppe von Hackern, sondern rekrutiert einfache Bürger und baut sich nach und nach eine kleine Widerstandsarmee auf. Eine gewisse Revoluzzer-Atmosphäre ist deutlich spürbar.

Hacker wie Du und Ich

Theoretisch kann jeder Bürger Londons zu einem potentiellen Mitglied der Hacker-Gruppe DedSec werden. Praktisch sieht das Ganze jedoch anders aus: Zu Beginn von Legion kommt es zu einer Reihe von Bombenanschlägen, die DedSec zur Last gelegt werden. Die Londoner Bevölkerung ist daher nicht gut auf die Organisation zu sprechen, was die Rekrutierungen erschwert. Über sogenannte Rekrutierungsmissionen kann man aber das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen.

Jedoch sollte man auch nicht jeden dahergelaufenen Passanten in das DedSec-Team aufnehmen. Mit Hilfe eines Background-Checks können die Stärken und Besonderheiten der Personen ermittelt werden. Jeder NPC hat einen Schwerpunkt – entweder Hacken, Kampf oder Stealth. Bestimmte Missionen setzen verschiedene Schwerpunkte voraus oder vereinfachen diese.

Beispiele für rekrutierbare NPCs:

  • Fußball Hooligans: nehmen beim Handgemenge weniger Schaden und können Verstärkung herbeirufen
  • Polizisten: durch die Uniform erhalten sie Zutritt zu abgesperrten Bereichen. Als Waffe besitzen sie einen Schlagknüppel und sie können verhaftete DedSec-Mitglieder wieder frei lassen.
  • Der Bauarbeiter: Sie können sich dank ihres Outfits frei auf Baustellen bewegen und sind praktisch unsichtbar, so haben sie auch Zugang zu Speergebieten und können sich dort frei bewegen. Zusätzlich kann er eine Cargo-Drohne rufen, hackt man diese bewegt man sich per Luftweg, unerkannt über den Köpfen der Gegner zu seinem Ziel.

Scheitert eine Mission, so kann der Charakter für eine bestimmte Zeit ausfallen. Im Worst Case stirbt er und verschwindet dadurch dauerhaft aus dem Team. Daher lohnt es sich, ein breites Spektrum an DedSec-Mitgliedern zu rekrutieren. Eine Problematik kann sich hierbei – wie in jeden RPG – bezüglich der Lootmechaniken ergeben. Der Standard-Loot wird schnell ignoriert und man pickt sich nur das Beste heraus. Durch die vielen verschiedenen Möglichkeiten bieten sich dem Spieler einzigartige Kombinationen, die das Spiel erleichtern oder aber erschweren können.

Watch Dogs Legion soll drei verschiedene Schwierigkeitsgrade bekommen, die den Spielverlauf sehr stark beeinflussen können.

  • Normal-Mode: Teammitglieder können nur ins Gefängnis oder ins Krankenhaus kommen und sind dann für eine bestimmte Zeit außer Gefecht gesetzt. Sollten alle NPCs festgesetzt sein, kann man automatisch wieder den NPC spielen, der die geringste Zeit absitzen muss.
  • Hardcore-Mode: Sind alle Teammitglieder gleichzeitig außer Gefecht, ist das Spiel vorbei.
  • Permadeath-Mode: Charaktere, die in Missionen scheitern, können sterben und werden dauerhaft aus dem Spiel entfernt.

Open World-Spielwiese für Untergrund-Kämpfer

Beim Open World Gameplay kehrt Watch Dogs wieder zurück in alte Gefilde. So gibt es zahlreiche Sidequests und Geschäfte, die erkundet werden wollen, und sogar geheime Fight Clubs. Der Spieler schaltet nach und nach durch das Stehlen von Daten mehr und mehr Stadtteile von London frei. Auch mit von der Partie ist das markentypische Hacken von Drohnen und das Fernsteuern von Autos. Abseits dieser Aktivitäten bietet Legion aber auch das das genretypische Gameplay an. So kann man Fahrzeuge stehlen und sich wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei liefern.

Was Watchdogs Legion aber besonders machen wird, sind nicht etwa die Hackermechaniken oder die freie Bewegung in der Spielwelt. Das Glanzstück dürften die vielen Möglichkeiten sein, die durch die Rekrutierung des eigenen Teams entstehen. Sollte hier das Balancing stimmen, dann könnte es der Hacker-Reihe einen hohen Wiederspielfaktor geben.

Bild: Ubisoft

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