Kinder werden nicht ausreichend vor unbeabsichtigten Käufen und Belästigung geschützt! Genau das wirft die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) Epic Games vereinfacht gesagt vor. Nun hat der „Fortnite“-Entwickler zur Schlichtung des Verfahrens tief in die Tasche greifen müssen und einem teuren Vergleich von 500 Millionen US-Dollar zugestimmt. Die Einigung muss nun noch von einem US-Gericht bestätigt werden.

Der Federal Trade Commission (FTC) sind zahlreiche Verstöße gegen die „Children’s Online Privacy Protection Rule“ aufgefallen. Die Verstöße sind so gravierend gewesen, dass die Organisation sich zu rechtlichen Schritten gezwungen sah. So wurden unter anderem die Jugendschutzrechte nicht richtig umgesetzt und Designpraktiken im Ingame-Shop genutzt, die dazu geführt haben, dass Kinder versehentlich und ohne Zustimmung der Eltern Vbucks und Cosmetics des Spiels kaufen konnten.

Jugendschutz steht an oberster Stelle

Epic Games sieht sich selbst stark in der Verantwortung und hat diesbezüglich bereits Schritte eingeleitet, die Kinder und Jugendliche schützen sollen. So wurden z.B. verschiedene Hürden im Shop eingebaut, sodass man nicht mehr versehentlich etwas mit einem Klick kaufen kann. Auch die Bezahlmethoden wurden angepasst. Es sind nun verschiedene Schritte nötig, um einen Kauf tätigen zu können, damit ein versehentlicher Kauf der Cosmetics nicht mehr möglich ist. Denn diese im Fachjargon genannte „Dark Pattern“-Praktiken haben die Spieler und vor allem Kindern ordentlich Geld gekostet. Insgesamt sind in der Einigung auch Rückzahlungen an die Opfer dieser Praktiken vereinbart. Die Summe beläuft sich hier auf 245 Millionen Dollar, die an Nutzerinnen und Nutzer zurückgezahlt werden sollen.

Dass man an den Vorgaben arbeitet und diese weiter verbessern will, geht aus einem Statement hervor, das Epic Games auf der offiziellen Epic Games-Seite in einem Blogpost veröffentlicht hat.

„Kein Entwickler entwickelt ein Spiel mit der Absicht, vor Gericht zu landen. Die Videospielindustrie ist ein Ort der schnelllebigen Innovation, an dem die Erwartungen der Spieler hoch sind und neue Ideen im Vordergrund stehen. Gesetze, die vor Jahrzehnten verfasst wurden, legen nicht fest, wie Spiele-Ökosysteme funktionieren sollten. Die Gesetze haben sich nicht geändert, aber ihre Anwendung hat sich weiterentwickelt und die langjährigen Praktiken der Branche sind nicht mehr ausreichend. Wir haben dieser Vereinbarung zugestimmt, weil wir wollen, dass Epic beim Verbraucherschutz an vorderster Front steht und unseren Spielern das beste Erlebnis bietet. In den letzten Jahren haben wir Änderungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass unser Ökosystem die Erwartungen unserer Spieler und der Regulierungsbehörden erfüllt. Wir hoffen, dass dies ein hilfreicher Leitfaden für andere in unserer Branche sein wird.“

Im Statement stehen auch weitere Dinge, die noch verbessert werden sollen, damit Kinder, die nun mal auch einen Großteil der „Fortnite“-Zielgruppe ausmachen, ordentlich geschützt werden.

Denkt ihr, 500 Millionen als Bußgeld sind ausreichend? Habt ihr auch schonmal etwas im „Fortnite“-Shop aus Versehen gekauft? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!

Bild: Epic Games

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