„Skull & Bones“ gehört wohl zu den Spielen, die Fans bereits im nassen Grab vermutet haben. Ubisoft hat uns im gestrigen Ubisoft Forward Spotlight zum Piraten-Abenteuer jedoch davon überzeugt, dass das Spiel, das auf der E3 2017 angekündigt wurde, noch am Leben ist. Neben einem neuen Cinematic- und Gameplay-Trailer wurde auch der Release für den 08. November 2022 angekündigt.

„Skull & Bones“ war damals als Seeschlacht-Ableger von „Assassin‘s Creed Black Flag“ geplant gewesen. Nach zahlreichen Verschiebungen entschieden sich die Entwickler, mehr als nur einen Gameplay-Klon aus dem Spiel zu machen. In der gestrigen Präsentation wurde das neue Gameplay vorgestellt – und hat uns mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.

Vom Leicht-Matrosen zum Seebären

Der Long Live Piracy Cinematic-Trailer gibt einen kleinen Einblick in die vermeintliche Story. Zu sehen ist ein schiffbrüchiger Matrose, der sich nach und nach zu einem angesehenen Piratenkapitän hocharbeitet. Wer jetzt eine komplexe Story erwartet, den dürfen wir schon mal enttäuschen, denn das war es eigentlich schon an Story, denn in „Skull & Bones“ müsst ihr eure eigene Piraten-Legende schreiben.

Dass das ganz gut funktionieren kann, hat Rares Piraten-Hit „Sea of Thieves“ gezeigt. Doch inwiefern sich das Konzept auch auf „Skull & Bones“ übertragen lässt, ist uns nach dem Gameplay-Trailer nicht so ganz klar, denn hier werden einige Schwächen aufgezeigt, die „Sea of Thieves“ zu einem weitaus besseren Piraten-Abenteuer machen.

In einer Nussschale unterwegs

Als Spieler fängt man mit nichts an und muss sich von einem einfachen Matrosen zum Kapitän vorarbeiten, damit man in der rauen Piraten-Welt des 17. Jahrhunderts überleben kann. Durch das Erfüllen von Aufträgen, Schatzsuchen, Plünderungen und Versenken von Handelsschiffen steigt man nach und nach in der Hierarchie auf. Mit dem so erworbenen Ruhm schaltet man immer wieder neue Gegenstände wie Waffen, Kanonen und Schiffe frei. Denn wenn man erwartet hat, dass man direkt mit einer Brigg wie in „AC Black Flag“ die See unsicher machen kann, könnte man von seinem ersten Schiff enttäuscht werden.

Man startet nämlich mit einer Dau (Nussschale), auf die selbst Jack Sparrow – seines Zeichens der beste Pirat, der je gelebt hat – freiwillig keinen Fuß setzen würde. Mit dem Mini-Schiff geht es dann auf Beutejagd. Anfangs seid ihr auf die Suche nach Rohstoffen, Handelsgütern und Tierhäuten und erfüllt Aufträge, um euch irgendwann die größeren Schiffstypen leisten zu können. Im Laufe des Spiels hat man die Auswahl zwischen drei Schiffstypen.

  • Navigationsschiffe: Die wendigen Schiffe sind die schnellsten Schiffe, haben dafür aber wenig Platz für Fracht und sind auch nicht sehr stark gepanzert.
  • Frachtschiffe: Die schwimmenden Händlerschiffe sind die Allrounder, sie verfügen über jede Menge Platz für Handelswaren und sind normal geschützt. Nachteil durch die hohe Frachtkapazität: Sie sind sehr langsam.
  • Kriegsschiffe: Dieser Schiffstyp strotzt nur so vor Waffen. Nachteil: Durch ihre Größe sind sie schwerer zu manövrieren.

Das Steuerrad, euer bester Freund

Das Highlight sind definitiv die Arcadigen-Seeschlachten, die man im Koop-Modus, aber auch solo bestreiten kann. Doch der Gameplay-Trailer zeigt auch einige Schwächen auf. So kann man außer an den Außenposten nicht von Bord gehen. Das heißt, zur Schatzsuche, Plünderung oder zum Rohstoffsammeln auf der Insel wird eure Mannschaft geschickt, was im Grunde nicht so schlimm ist, aber der entscheidende Faktor ist, dass ihr beim Entern anderer Schiffe auch nur zuschaut. Wie das im Spiel aussehen wird, haben die Entwickler im gestrigen Stream gezeigt. Los geht es bei der ca. 39. Minute.

Ja, ihr habt richtig gehört und auch gesehen, ihr könnt euch nicht wie in „AC Black Flag“ in die Schlacht werfen und den Kampf beeinflussen. Das macht alles eure Besatzung und das führt uns auch zur Langzeit-Motivation, denn die sehen wir hier leider flöten gehen. Anders als in „Sea of Thieves“, wo ihr aktiv an den Kämpfen, Expeditionen und Schatzsuchen beteiligt seid, bleiben in „Skull & Bones“ dann nur die Kämpfe auf See, die Spaß machen – was uns wieder zur nächsten Frage bringt: Was macht man, wenn man alles erreicht hat? Ob man dann noch alle Gameplay-Mechaniken nutzt, die eher redundant sind, ist fraglich.

„Skull & Bones“ sieht auf den ersten Blick sehr interessant aus, die wuchtigen Kämpfe auf See und auch die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten für die Schiffe sind sehr gut umgesetzt worden. Ob und wie das Spiel bei den Fans ankommt, wird sich dann im November zeigen müssen. Trotz der Kritikpunkte freuen wir uns schon darauf, in einer Brigg die Weltmeere unsicher zu machen.

Was haltet ihr von „Skull & Bones“? Welche Gameplay-Mechaniken hättet ihr euch gewünscht? Was denkt ihr, kann das Spiel auch langfristig motivieren?

Bild: Ubisoft

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